Serie

Minimal Miniatures

Die fortlaufende Serie „minimal miniatures“ beruht zwar auf meinem fotografischem Grundprinzip der „gebauten Fotografien“, dennoch weicht sie von anderen Arbeiten ab. Geht es auch hier immer um die Erzeugung eines geometrischen, flächigen und grafischen Bildes, das auf die abstrakte Malerei verweist, liegt der Fokus bei einigen Arbeiten jedoch stärker auf den verwendeten Materialien.

Denn bei den „minimal miniatures“ steht ganz klar der Gebrauch von Alltäglichem oder Unscheinbarem im Vordergrund. Die Konstruktionen oder Arrangements versammeln Materialien, die für gewöhnlich für den einmaligen Gebrauch bestimmt sind. So erzeugen unter anderem Klebeband, Papier, Pappe, Verpackungen, Schaumstoffe und Folien ganz neue Bildwelten und Sichtweisen. Es werden nicht nur Spannungen und Bezüge zwischen diesen aufgebaut, sondern auch unsere Sehgewohnheiten, unsere Vorstellungskraft, Imagination und Assoziation gefordert.

Ohne Titel (minimal miniature no. 7) 2022
Ohne Titel (minimal miniature no. 6) 2022
Ohne Titel (minimal miniature no. 3) 2022 (Ausschnitt)

Durch die Transformation zum Kunstwerk, findet nicht nur eine Verschiebung der Wertigkeit dieser Dinge statt, sondern es wird auch die Frage aufgeworfen, was alles zur Kunst erklärt werden kann. Dass auch in scheinbar Banalem eine künstlerische Wertigkeit steckt.

Verstärkt durch ihre Inszenierung und Bezüge zur klassischen Objekt- und Produktfotografie lassen sich die Arbeiten auch als Kritik an unserem exzessiven Konsumverhalten lesen. Gilt doch oft noch die Maxime: Immer neu, immer billig, immer mehr.

Sie werfen in Zeiten des Klimawandels und der Ressourcenknappheit aber auch einen Blick darauf, dass nicht alles gleich in den Müll wandern muss. Viele Dinge haben mehrere Leben verdient und können und sollten wieder- oder weiterverwendet werden. Somit erfahren die Materialien – durch ihre Nutzung in einem künstlerischen Kontext – ebenso eine Weiter-, Um- oder Neunutzung und erhalten so eine manchmal ungeahnte Qualität.